Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie 2008; 40(2): 125-131
DOI: 10.1055/s-2008-1004805
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York

Milchmolarenverankerte Gaumennahterweiterung im Wechselgebiss: Veränderung der Sechsjahrmolaren bei Patienten mit oder ohne seitlichen Kreuzbiss

Rapid Maxillary Expansion in the Mixed Dentition Using Deciduous Teeth as Anchorage: Behavior of First Molars in Patients With and Without Lateral CrossbitesM. Cozzani1 , M. Rosa1 , P. Cozzani1 , G. Siciliani1
  • 1Department of Orthodontics, University of Ferrara, Ferrara, Italien
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Publication Date:
29 July 2008 (online)

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Zusammenfassung

Die vorliegende Pilotstudie beschreibt unsere Untersuchungen zum Verhalten der oberen ersten bleibenden Molaren nach Gaumennahterweiterung (GNE) im Wechselgebiss bei Patienten mit und ohne seitlichen Kreuzbiss. Dabei wurden die oberen Milcheckzähne und die oberen zweiten Milchmolaren zur Verankerung herangezogen. Bei 19 Patienten (13 weiblich, 6 männlich) mit ein- oder beidseitigem Kreuzbiss der Sechsjahrmolaren wurden Geräte zur forcierten Erweiterung der Gaumennaht an den oberen zweiten Milchmolaren und den Milcheckzähnen festzementiert (Gruppe A). Dieselbe Art von Apparatur wurde bei 13 Patienten (10 weiblich, 3 männlich) ohne seitlichen Kreuzbiss eingesetzt (Gruppe B). Nach einer durchschnittlichen Aktivierungsperiode von 15 Tagen und einer Expansion der Maxilla um 6–8 mm wurde die Schraube fixiert und die Apparatur noch 5–10 Monate lang zur Retention im Mund belassen. Die oberen Sechsjahrmolaren wurden weder aktiv, noch passiv retiniert. Zu den folgenden Zeitpunkten wurden kieferorthopädische Modelle angefertigt und ausgewertet: vor Beginn der Behandlung (T1), nach Abschluss der aktiven Dehnphase (T2) und nach Entfernen der Apparatur (T3). In Gruppe A betrug die intermolare Distanz zum Zeitpunkt T1 40,6 mm, bei T2 46,0 mm und zum Zeitpunkt T3 46,3 mm. In Gruppe B betrug die intermolare Distanz 42,4 mm zum Zeitpunkt T1, 46,3 mm bei T2 und 45,4 mm zum Zeitpunkt T3. Die Kreuzbisse in Gruppe A wurden überstellt; dabei vergrößerte sich die intermolare Distanz zwischen den bleibenden Molaren spontan und blieb stabil. Diese spontane Expansion betrug im Durchschnitt etwa die Hälfte der Expansion der Schraube / der zur Verankerung herangezogenen Milchzähne.

Abstract

This preliminary report describes our evaluation of the behavior of permanent maxillary first molars subsequent to rapid maxillary expansion (RME) in the mixed dentition in crossbite and non-crossbite cases; maxillary deciduous canines and second molars were used as anchorage. The RME appliance was cemented on the maxillary deciduous second molars and canines in 19 (13 females, 6 males) patients with unilateral or bilateral permanent molar crossbites (Group A) and in 13 (10 females, 3 males) patients who had no lateral crossbites (Group B). After a mean appliance activation period of 15 days for 6–8 mm expansion, the appliance was stabilized and kept in place as retention for 5–10 months. Neither active nor passive retention was applied on first permanent molars. Dental casts were produced and evaluated at different points of time: Before treatment (T1), after active expansion (T2), after removal of the RME appliance (T3). In Group A, the mean maxillary permanent intermolar width was 40.6 mm at T1, 46.0 mm at T2, and 46.3 mm at T3. In Group B, 42.4 mm at T1, 46.3 mm at T2, and 45.4 mm at T3. In Group A the crossbite was corrected; the maxillary permanent intermolar distance increased spontaneously and remained stable. The mean spontaneous expansion of permanent maxillary molars was approximately half of the mean expansion of the screw / the anchor deciduous teeth.

Literatur

Dr. M. Cozzani

Via Fontevivo 21N

I-19125 La Spezia, Italien

Email: maurocozzani@libero.it